
Kinostart: 15.05.2025 |
In der nordchinesischen Stadt Datong schlägt sich zu Beginn der 2000er Jahre die junge Qiaoqiao als Sängerin, Tänzerin und Model durch und verliebt sich in den eigenbrötlerischen Bin, doch als der eines Tages einfach verschwindet, um beim Bau der Drei-Schluchten-Talsperre das große Geld zu machen, macht sie sich schließlich auf eine Reise quer durch ein Land im Umbruch, um Bin wiederzufinden…
Kritik:
Die leise erzählte Beziehungsgeschichte erstreckt sich über mehr als 20 Jahre und scheint manchmal fast unterzugehen in einer Bilderflut semi-dokumentarischer Alltagsszenen aus diesem Zeitraum, aber gerade durch diesen Collagen-Stil erweist sich Regisseur Jia Zhang-Ke erneut als meisterlicher Chronist des modernen, westlich orientierten China, in dem die Kräfte des Staatskapitalismus alte Traditionen dem Untergang preisgeben und die Menschen wie durch Gezeiten mitgerissen werden von gigantischen Umwälzungen, Modernisierungen, technischem Fortschritt und einem Anstieg der Lebensqualität einerseits, aber auch von Entwurzelungen, Umsiedelungen, Wellen der Armut, gesellschaftlichen Spaltungen oder auch der Corona-Pandemie – immer wieder neu gezwungen zur Anpassung und Improvisation und nie am Ziel ihrer typisch chinesischen melancholischen Sehnsucht nach dem Glück.
Originaltitel: Feng liu yi dai
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