Anatomie eines Falls

© LesFilmsPelleas/LesFilmsDePierre
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© Plaion Pictures
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Kinostart: 02.11.2023 |

Als Samuel, der Ehemann der deutschen Autorin Sandra, von ihrem 11jährigen gemeinsamen Sohn Daniel, der seit einem tragischen Unfall erblindet ist, tot vor ihrem Chalet in den französischen Alpen gefunden wird, entsteht der Verdacht, dass Sandra ihren Mann geschlagen und aus dem Fenster gestoßen haben könnte, und während des von der Öffentlichkeit begleiteten Indizienprozesses macht sie jedes neue Detail, das der Staatsanwalt über sie und ihre Beziehung zu Samuel freilegt, nur umso verdächtiger…

Kritik:
Die französische Regisseurin Justine Triet entwickelt hier unter der Folie eines Justiz- und Beziehungsdramas ein komplexes Vexierspiel über eine deutsche Schriftstellerin in Frankreich (die auch noch untreu und bisexuell ist und ihr eigenes Leben für ihre Romane ausschlachtet), in welchem die vermeintliche Realität zu einem bloßen Narrativ wird – und umgekehrt – und in dem ausgerechnet die einzige Person, die entscheidend zur Aufklärung der „Wahrheit“ betragen kann, so blind ist wie Justitia selbst, und während Triet die Erzählung bis zum Ende in einem raffinierten Schwebezustand hält, jongliert sie auch noch so subtil mit Zitaten anderer Filme und einer Analyse der system-immanenten Vorurteile gegen Frauen – dass sich wirklich die Frage stellt, warum dieser brillante Cannes-Gewinner (mit der großartigen Sandra Hüller) nicht auch Frankreichs Oscar-Beitrag geworden ist.

Originaltitel: Anatomie d’une chute

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